04.02.15

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heute ist der erste tag seit wochen(!), an dem ich nicht völlig erschlagen aufgewacht bin und zu gar nichts fähig. der erste tag seit langem, an dem ich wieder einigermasen lesen und denken kann. der erste tag seit tagen, an dem ich die energie habe, um aufzustehen.

warum muss man erst krank werden, um soviel wertzuschätzen. die freiheit, das leben. in den letzten tagen fand das weitgehend ohne mich statt. an mir vorbei. ich habe mich seit langem nicht mehr so sehr isoliert und von der außenwelt abgeschirmt gefühlt. quarantäne. selten habe ich mich über ein simples "gute besserung" mehr gefreut. über anteilnahme. die war da, aber auch nicht.

die wege zum arzt sind die reinste freude. raus. wie ein freigang. man weiß, nur von kurzer dauer und irgendwie fühlt es sich auch nicht echt an. doch man nimmt, was man kriegen kann. irgendwann bekommt man eine art muskelkater. andersherum. liegeschmerz. zur geistigen leere gesellt sich nun auch noch körperliche unterbelastung. es fängt an physisch weh zu tun. 

ich hatte soviel vor, pläne, verabredungen, tatendrang. das gegenteil trat ein. niemand gibt mir meine verlorene zeit zurück. meinen geistigen und körperlichen abbau. mein versäumniss auf arbeit. verflossene bekanntschaften und wochenenden.

das hier klingt nun vielleicht ein wenig theatralischer als es sein mag. schlimmer geht immer und so. aber das ist hier immer noch mein blog. selten war ich glücklicher über das internet. das tor nach draußen. auch wenn hier freud und leid nah beieinander liegen.
nicht dass ich es voher nicht auch bewußt geschätzt habe. aber ich freue mich wie sau auf mein normales leben. auf einen stinknormalen montag und das arbeiten gehen. auf meine kollegen und den feierabend. auf rotwein (warum wird in j e d e m aber auch wirklich jedem film/ serie auf einmal wein getrunken...), soziale kontakte in real und bewegung –– in jeglicher form. bald.

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