27.11.14


die ära der 90er fernsehgameshows


ich wuchs ohne fernseher auf. als bei allen anderen nach und nach satellitentv einzug hielt, hatten wir gerade mal drei programme (flackerig über zimmerantenne). um so mehr konsumierte ich dann bei jeder sich ergebenden gelegenheit. bei oma, papa, freunden. ich hing tagelang vor dem fernseher, von morgens bis abends. manchmal habe ich auch nur das standbild angeguckt. gegen 6 uhr morgens ging’s dann los. 30 programme hoch und runter zappend. zapp zapp zapp. auf vorrat konsumieren. ich liebte die gameshows. davon gab es reichlich. zu meinem leidwesen allerdings nur unter der woche. der preis ist heiß, familienduell, ruck zuck, geh auf's ganze, glücksrad, alles nichts oder... ich hab sie verschlungen. wo sind die alle hin? erst abruppt von der invasion der talkshows abgelöst, dann sogenannte reality shows, heimwerker shows, do it yourself shows, wir werden immer blöder shows, was weiß ich was für shows… (ich bin nicht auf dem neuesten stand muss ich zugeben). kein gameshows mehr, nur noch blödshows. so sehr mich erstere faszinierten, langweilten mich letztere. talk less play more!


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dies ist ein alter, bisher unveröffentlichter artikel; aus gegebenem anlass ausgegraben ;)

wie weit die 90er inzwischen tatsächlich zurück liegen merkt man beim ansehen von alten tv folgen.
die freiheit und unbefangenheit, die man den kandidaten und vorallem dem moderator lies, ist heute undenkbar! wie viel zeit man hatte, zum kennenlernen, zum ausholen und zulassen von unvorhersehbaren wendungen, schon nahezu surreal. heute überlässt man fast nichts mehr dem zufall, kostbare sendezeit will wohl geplant sein. kandidaten und moderator werden festgelegte rollen zugeschrieben (...). wir haben ja alle keine zeit.

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